Bei schönstem Wetter fanden sich am Samstag die Freibeuter Wismar, die Hochschulsportgruppe der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald sowie die gastgebenden Dierkower Elche aus Rostock im Sportpark Gehlsdorf ein, um das beste Rugby-Team aus Mecklenburg-Vorpommern zu ermitteln. 2012 konnten die Studenten aus Greifswald erstmalig den Pokal aus Rostock nach Vorpommern entführen. Dieses Jahr wollten die Rostocker beweisen, dass sie das beste Team in M-V sind.
Das Auftaktspiel bestritten die Gastgeber von der Warnow gegen den Vorjahressieger aus Greifswald. Die Rostocker begannen wie der sprichwörtliche Wirbelwind. Ohne Pause belagerten sie die Greifswalder Verteidigung und konnten schnell durch zwei sehenswert herausgespielte Versuche mit 12:0 in Führung gehen. Auch eine verletzungsbedingte Umstellung konnte das Angriffsspiel der Hausherren nicht durcheinander bringen.
Es wurde phasenweise technisch und taktisch begeisterndes Rugby gespielt und den Greifswaldern kein Meter Raum geschenkt. Erst in der zweiten Halbzeit konnten die Studenten aus Vorpommern noch einmal auf 22:17 verkürzen, doch der Sieg ging verdientermaßen an die Dierkower Elche. Trainer André Goeda zeigte sich höchst zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft: „Der Vorjahressieger wurde über weite Strecken der Partie beherrscht und verdient besiegt. Nur durch die verfrühten Auswechslungen habe ich der Mannschaft die Geschlossenheit genommen und die Partie damit noch unnötig spannend gemacht.“
Neuseeländische Erfahrung als Zünglein an der Waage
Im zweiten Spiel trafen die Freibeuter aus Wismar auf die starken Greifswalder Studenten. Beide Teams versuchten über den Kampf ins Spiel zu finden. Es wurde um jeden Zentimeter des Gehlsdorfer Grüns hart gefightet. Folglich wollte so recht kein richtiges Spiel entstehen, da sich beide Mannschaften in harten Zweikämpfen aufrieben. Letztlich erkämpften sich die Freibeuter aus Wismar, angeführt von ihren drei neuseeländischen Aktivposten, einen überzeugenden 22:5 Sieg.
Das letzte Spiel bestritten die Dierkower Elche und die Wismarer Freibeuter. Da beide Mannschaften ihr Auftaktspiel gewinnen konnten, sollte in einem packenden Rugbyspiel entschieden werden, wer die begehrte Trophäe des MV-Cups am Ende in die Höhe strecken sollte. Die Rostocker begannen furios. Mit mehreren schönen Angriffen hatten sich die Elche bis kurz vor die Wismarer Mallinie vorgearbeitet. Doch einen abgefangenen Pass schnappten sich die Freibeuter und markierten ihrerseits die ersten Punkte des Spiels zum 7:0.
Starke Mannschaftsleistung bringt den Pokal
Jedoch war dieser Gegenversuch eine Art Weckruf für die Gastgeber. Ein ums andere Mal konnte durch schnelles Spiel und sehenswerte Körpertäuschungen im vollen Lauf die Wismarer Verteidigung ausgehebelt werden. Besonders Verbinder Matthias Bohk zeigte mehrfach bei starken Sololäufen und meist präzisem Kickspiel seine Klasse. Unterstützt durch die gesamte Mannschaft konnten die Elche den Freibeutern so insgesamt fünf Versuche einschenken. Höhepunkt war ein Befreiungskick tief in der eigenen Hälfte von Gedrängehalb Daniel Zucker, den er selbst erlaufen, noch zwei Verteidiger wie Slalomstangen umkurven und zum Versuch des Tages ablegen konnte. Wismar konnte nur noch ein weiteres Mal zum 32:12 Endstand punkten.
Nach zwei souveränen Siegen durften die Dierkower Elche verdient den begehrten MV-Cup in ihren Händen halten und auf ihre tolle Leistung anstoßen. „Mann des Turniers“ auf Seiten der Rostocker war der wieselflinke Gedrängehalb Daniel Zucker, der sein Team mit knallharten Tacklings sowie erstklassigen Angriffen immer wieder anpeitschte und vorantrieb: „Ich freue mich über diese Auszeichnung. Aber nur mit einer guten Mannschaft kann man solche Turniere am Ende auch gewinnen. Nächstes Jahr gilt es diesen Titel zu verteidigen.“ Bei leckerem Grillgut und diversen kühlen Getränken fachsimpelten anschließend alle drei Mannschaften über die sehenswerten Spiele des Turniers und das obligatorische Boat-Race.
Für Rostock spielten:
Andreas Rohde, Björn Sgodda (c), Fabian Tetzlaff, Julia Schleifer, André Goeda, Brendan Price, Andreas Bahr, Roswitha Schmidt, Daniel Zucker, Matthias Bohk, Tore Dwars, Felix Apel, Michael Kelbg, Alexander Zelck, Christian Brockmann, Kilian Hüneburg